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Exclusiv aus dem Dschungel

Wahn und Größenwahn zerteilt Familie - Wieder Ärger im Hause Wagner

Schlimm, schlimm, es rumort wieder gewaltig im Hause der Wagners. "Immer diese Wagners", mag man sich denken und liegt dabei sicher richtig, aber nicht ganz. Denn ab jetzt heißt es ‘von Wagner’. Ja, ‘von’. Dieses kleine Wort, diese drei Buchstaben v-o-n stehen für den großen Bruch in einer Familie.
Wir befinden uns in einer der feinsten Straßen des Münchner Nobelviertels Obergiesing und warten an der Pforte des von Wagner’schen Stammsitzes. Gut erkennbar sind über der herrschaftlichen Doppelhaushälfte dunkle Wolken aufgezogen. Die Meterware Schmiedeeisen weicht vor uns zurück und gibt den Weg frei in den vorderen Teil des Anwesens. Nach fünf mittellangen Schritten stehen wir vor dem kaum prunkvollen Portal und dem halbvollen Hausherren. Ein angedeutetes Kopfnicken heißt uns eintreten.
Was war vorgefallen? Kuno Wagner hatte sich entschieden, fortan das Adelswappen auf der schmalen Brust und einen klingenden Titel im Namen zu tragen. Kaum war diese Verwandlung vollzogen, schon stellte er die Koffer seiner beiden jüngeren Geschwister Klausi-Stan und Brunberta vor die Tür ihrer Heimat.
Wird uns Antwort gegeben oder nur alkoholfreies Bier verdünnt mit stillem Mineralwasser?
"Wir haben uns geistig und kulturell auseinandergelebt. Ihre Daseinsform wurde zur ständigen Belastung meines guten Geschmacks. Irgendwann war die Kluft einfach unerträglich groß. Sie mußten gehen. Schließlich hatten sie es mit einem von Wagner und Senkfuß zu tun.", erklärt unser Gegenüber während wir immer tiefer im Kunstleder der angebotenen Sitzgelegenheiten versinken.
Baron Kunibert edler Schwengel von Wagner und Senkfuß und dero zu Sackab, aufgepfropfter Sproß des einstmals blühenden böhmischen Wanderadels, läßt die harten Worte durch den unteren Gebäudetrakt hallen bis sie sich an der Einbauküche brechen.
Plötzlich entspannen sich die markanten Gesichtszüge des Adeligen. Er winkt seine beiden Zwergpinscher zu sich und bekennt:
"Wissen Sie, mir ist nach Gesellschaft und nicht einfach nur ..., nur nach Umgebung."
Animiert durch das Stichwort werfen wir einen Blick auf die Einrichtung. Alles ist sehr vornehm kombiniert, manchmal gewagt an der Grenze zur Extravaganz, dennoch eine harmonische Mischung aus Alt und Neu, später Nachkriegszeit und dem allerletzten Knüller aus dem Möbelparadies. Neu Gablonzer Fayencen aus den letzten vier Jahrzehnten sind aufgereiht. Hier eine herrliche Kommode aus Bukarester Pressspan, dort eine original Niedermeier Sitzgruppe und mittendrin, neben einem Kanapee aus der Epoche Erwin IV., ein Musikschrank, gefertigt in Pasinger Rokoko. An den Wänden prangen Meisterwerke dekorativer Kunst, Exponate, mit denen man beim nächsten Kirchenflohmarkt wirklichen Hohn ernten könnte. Vorbei an praktischen, albanischen Kleinmöbeln aus dem 20. Jahrhundert, wird das Auge mit einer spielerischen Auflockerung verwöhnt: dem Familienzinn, bestehend aus dem kleinen Gedenkteller, welcher an die Volleyball-Europameisterschaft 1973 erinnert, dem Ehren-Humpen der Ortskrankenkassen Ost sowie dem Abonnenten-Werbepreis der Periodika ‘Unterfränkische Mundartgedichte - Jetzt oder doch lieber nie’.

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